At the bottom
Frei nach Gorki
Etwas zu lang den Traum von Selbstverwirklichung geträumt: In einer Gruppe gut ausgebildeter “junger Kreativer”, in der niemand genau weiß woher wer kommt und was man hier eigentlich gesucht hat, hat sich Lethargie eingestellt. Prekär? Längst vorbei! Man hat es sich ganz unten bequem gemacht. Perspektiven? Fehlanzeige.
Kurze Hoffnung stiftet ein geheimnisvoller Fremder - doch was bringen falsche Hoffnungen, wenn man sich schon als Verlierer begreift? Verlierer eines Systems, dessen Spielregeln man zu kennen glaubte? Was geschieht, wenn sich der Anspruch auf ein gesichertes Leben als Luftblase entpuppt? Wenn man nach zahlreichen Wohnortswechseln einsieht, niemals anzukommen? Wenn kein Studium und kein Praktikum den freien Fall nach unten aufhalten konnten? Und will man die Antworten überhaupt wissen?
Was wie der Anfang einer tragischen Romanhandlung klingt, wird immer häufiger ernüchternde Realität für viele Hoffende, die in einer Art Zwischenwelt, einer künstlichen Blase, vor sich hinvegetieren, unfähig aus dem Postpräkariat wieder auszubrechen. Denn das System bleibt erhalten. Und dennoch bleibt es reizvoll zu hoffen.
Ein internationales Ensemble aus Theatermachern, Performern und Musikern untersucht Maxim Gorkis Nachtasyl auf die Relevanz im eigenen Leben (Englisch / Deutsch).
Provinzstrasse 44
13409 Berlin
Karten: 5 / 8 Euro
Reservierungen unter atthebottom17@gmail.com
Regie: Philipp Urrutia | Dramaturgie: Charlotte Sofia Garraway | Bühne: Lúqua Bertini | Video: VDR LCD I Regieassistenz: Nana Tigges
Mit: Ivan Doan, Sophie Guisset, Stéphane Mashyno, Frido Richter, Marcel Ruben Schoen, Raquel Villar, Wenonah Wildblood